Logo mit StadtbildGeschlossener Autobahnring A 99 um München

Der geschlossene Autobahnring A 99 um München ist längst zur Entlastung sowohl für München als auch für das gesamte Münchner Umland dringend erforderlich. Dieser noch zu vervollständigende Autobahnring A 99 ist als Gesamtprojekt für München und sein Umland zu sehen und nicht nur als Entlastung für einen bestimmten bevorzugten Personenkreis.

Die Verhinderung der Vervollständigung der A 99 schadet der Bevölkerung insbesondere in den Gemeinden im Münchner Westen, Südwesten, Süden und Südosten, da der Pkw- und Schwerlastverkehr nicht kanalisiert wird, sondern ungeordnet durch die Gemeinden fließt und durch die Gegend diffundiert. Besonders der Personenkreis aus dem Umland des Westens, Südens und Südostens von München benutzt die Straßen, die nach München führen.

Die Münchner Bevölkerung hat unter dem noch fehlenden Teil des geschlossenen Autobahnrings A 99 schwer zu leiden und muss gesundheitliche Dauer­be­einträchtigungen verschiedener Art hinnehmen. Unsinnige Verkehrsführungen, die ständig zu Staus und Verstopfungen in den Straßen führen, belasten die eigene Bevölkerung und zwingen Auswärtige, Berufspendler und Ortsunkundigen zu großen Umwegen.

Es ist nicht nachvollziehbar, dass trotz Kenntnis der bestehenden Verkehrsproblematik insbesondere die Umlandgemeinden sich gegen die eigenen Interessen und zum Nachteil vieler Autofahrer und sehr vieler Münchner Bürger gegen dieses Projekt (Ringschluss des A 99) wenden.

Es ist festzustellen, dass insbesondere in den Umlandgemeinden, in denen eine rege Bau­tätigkeit im Wohnungsbau als auch bei Gewerbe- und Industriegebieten herrscht, die Priorität für Naturschutz und Umweltfreundlichkeit nur vorgetäuscht wird.
Es liegt hier also eine Zersiedelung und Versiegelung von Grund und Boden in dem ge­samten Peripheriegebiet um München vor, ohne auf die erforderliche Verkehrsinfra­struktur zu achten.

Der Ringschluss des Autobahnrings A 99 ist sowohl aus ökologischen wie auch aus ökonomi­schen Gründen dringend erforderlich.

Umlandgemeinden von München, die sich bisher gegen einen geschlossenen Autobahn­ring A 99 ausgesprochen haben, handeln zum Nachteil ihrer eigenen Bevölkerung.
Es müsste das Wohl der Gesamtgesellschaft im Mittelpunkt stehen.

Anmerkungen zu folgenden Themen:

Die Mehrfachbelastung des Verkehrs auf dem A 99 von der A 8 West zur A 9 und zur A 8 Ost, ins­besondere zu Urlaubszeiten, Messeterminen und dem üblichen Personen- und Schwerlastverkehr, ist auf Dauer für eine Metropole wie München nicht tragbar.

Die LH München (MVG und Planungsreferat) strebt zur Zeit in der Fürstenrieder Straße statt der Omnibus­linien eine sogenannte Tram-Westtangente an. Diese Straßen­bahnlinie, die vom Roman­platz bis zur Aidenbachstraße führen soll, kostet dem derzeit bereits stark belasteten Individualverkehr zwei Fahrspuren.
Vor ca. 40 Jahren fuhr in der Fürstenrieder Straße ein Oberleitungsbus, der Hindernissen und anderen Verkehrsteilnehmern ausweichen konnte. Derartige umweltschonende Ver­kehrsmittel, die ebenfalls keine CO2 Abgase abgeben, sind in Salzburg, Innsbruck und in St. Gallen im Einsatz. Ein derartiges Verkehrsmittel benötigt keinen eigenen Gleisbereich und die Straße kann somit auch von anderen Verkehrsteilnehmern mitbenutzt werden.
Die von der LH München angestrebte Lösung mit der Tram-Westtangente führt beim derzeitigen Sachstand zu einer Behinderung des Individualverkehrs. Derart ideologisch anzusehende Verkehrspolitik und die Gegnerschaft eines geschlossenen Autobahnrings A 99 durch die LH München ist nicht verständlich. Zumal sie alles dafür tut, dass beim Individualverkehr keine Entlastung geschaffen wird.

Der Münchner Norden, Westen und Osten mit seinen Stadtbezirken Feld­moching, Moosach, Freimann und anderen, die derzeit im innerstädtischen Bereich, aber auch außerhalb von München verkehrlich völlig überlastet sind, bedürfen einer ganzheitlichen Lösung. Der Individualverkehr muss kanalisiert werden und darf sich nicht willkürlich über die Wohngegend ausbreiten.

Es ist unverständlich, wenn Gemeinden wie z. B. Schäftlarn, Baierbrunn und andere Orte alle Vorteile eines geordneten Verkehrs in München nutzen wollen, selbst jedoch keine „Verkehrskanalisierung“ zulassen, die der gesamten Gesellschaft dienen würde.

Obwohl der von mir am 22.11.2007 gestellte Bürgerversammlungsantrag im Stadtbezirk Neuhausen-Nymphenburg (zweitgrößter Stadtbezirk in München) für die Vervollständi­gung des Autobahnrings A 99 mit großer Mehrheit beschlossen wurde, ist bis heute keine Antwort der zuständigen Behörden der LH München erfolgt.

Die Blockade der LH München gegen die Schließung der Bundesautobahn A 99 Auto­bahnring München von der Lindauer A 96 zur Garmischer/Starnberger A 95 zur Salzburger A 9 ist nicht nachvollziehbar. Obwohl die Bevölkerung in den Münchner Stadtbezirken besonders von dem überregionalen und vom Umland in die Stadt drängenden Verkehr belastet ist, regt sich zwar überall Unmut über die Verkehrssituation. Die Bezirks­ausschüsse trauen sich aber nicht, gegen die „Obrigkeit“ im Sinne für eine Entlastung des Verkehrs einzutreten.

In einer Einwohnerversammlung in Obermenzing am 22.6.2009 wurde von Anliegern der Verdistraße die Lärmbelastung beklagt und eine Reduzierung der Straße um eine Fahrspur gefordert – am liebsten eine Verlegung des vom Westen aus Stuttgart kommenden Ver­kehrs in eine benachbarte Hauptverkehrsstraße.

Damit der Autobahnring A 99 möglichst sinnvoll und effektiv für alle Verkehrsteilnehmer beim Schwerlast- und Pkw-Verkehr, für den Fern- als auch den Nahverkehr im Münchner Umland als auch in der LH München ist, sollte der A 99 nicht zu weit von der Stadt­grenze entfernt sein, aber auch nicht innerhalb der Stadt zu einer Verstopfung des Ver­kehrs führen.

Um diesen Autobahnring A 99 nicht noch weiter auf die lange Bank zu schieben, sollte die Dringlichkeit beim Bundesverkehrsplan aufgezeigt werden. Mit dem Bau sollte, um die Kosten für die Zukunft nicht zu steigern und zum Wohle aller Bürger, möglichst bald begonnen werden.

Die bei der Machbarkeitsstudie für den Südabschnitt vorgesehenen Streckenführungen sind mit 1,2 Mrd. Euro veranschlagt. Die Version B2 bietet gegenüber der Version B1 eine bessere Einschleifung zur Autobahn A 8 Ost.

Die Lösung der Verkehrsführung muss möglichst vielen Menschen dienen und darf nicht nur bestimmte politische Interessen und Einstellungen im Auge haben.


Dr.-Ing. Robert Mertel
15. Juni 2010

Geschlossener Autobahnring um München