Logo mit StadtbildVerkehrs- und Parksituation in Neuhausen sowie die Beschleunigung der Straßenbahnlinie 12 im Bereich Nymphenburger Straße/Volkartstraße

Sehr geehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger!

Erst aus einem Bericht im Neuhauser-Nymphenburger Anzeiger konnten wir entnehmen, dass im Bereich Nymphenburgerstraße/Volkartstraße Umbaumaßnahmen für eine sogennante Beschleunigung der Straßenbahnlinie 12 vorgesehen sind.

Obwohl einem Bürgerversammlungsantrag vom 7.11.2000 für die Nutzung der früheren Bushaltebucht als Parkbucht an der Nymphenburgerstraße/Volkartstraße für PKW entsprochen wurde, soll nunmehr an dieser Stelle überraschend eine Verschwenkung der Nymphenburgerstraße mit Verlust von ca. 10 Parkplätzen erfolgen.

Aus der Beschlussvorlage des Baureferats vom 4.12.2001, insbesondere S. 6, gehen entsprechende Maßnahmen hervor. Hiermit sind wir nicht einverstanden.

Es ist sehr merkwürdig, dass trotz Kenntnis der Verkehrssituation an dieser Stelle und des Bürgerversammlungsantrags dieser vorgesehenen Baumaßnahme durch die zuständigen Behörden zugestimmt wurde und hier eine den Verkehr behindernde und gefährdende Entscheidung für eine sogenannte Straßenbahnbeschleunigung getroffen wurde.

Seit Jahren hat sich im Bereich Nymphenburgerstraße/Volkartstraße die bestehende Lösung bewährt (Der Fahrbahnbereich wurde vor Jahren so markiert, dass hier keine Unfälle mehr vorkamen).

Zur Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit ist es nicht sachdienlich, wenn wie hier vom Baureferat der LH München vorgesehen, eine Verschwenkung der Fahrspur ab der Volkartstraße in die bisherige Bushaltebucht (derzeit als Parkplatz für PKW nutzbar) erfolgt und weiter dann im Bereich der Parkplätze (bei Nymphenburgerstraße 184 und 186) geführt wird und dann wieder in die derzeitige Fahrspur in der Nymphenburger Straße einmündet. Hier entfallen somit insgesamt ca. 10 Parkplätze.

Mit dieser Fahrspurgestaltung besteht an dieser Stelle ein erhebliches Gefahrenpotential für Fußgänger, die zu der zu errichtenden Straßenbahninsel gehen, sowie für Kraftfahrer des fließenden Verkehrs und die im weiteren Verlauf der Nymphenburgerstraße aus Parkbuchten ein- bzw. ausparkenden Fahrzeugen. Zudem ist zu bemerken, dass diese nicht erforderliche Baumaßnahme ca. 1 Mio. Euro kostet.

Fahrzeuge der städtischen Müllabfuhr und Lieferanten mit LKW die bisher rückwärts in die Hofeinfahrten fuhren, könnten bei der vorgesehenen Straßen- und Rand­steingestaltung nicht mehr einfahren, sondern müßten auf der Nymphenburger Straße stehen bleiben, d. h. der gesamte stadtauswärts führende Verkehr müßte für längere Zeit stehenbleiben und warten bzw. über Nebenstaßen (Volkartstraße, Frundsbergstraße, Bothmerstraße bzw. Volkartstraßel, Winthirstraße, Lachnerstraße) geführt werden.

Die Behauptung, dass die Straßenbahnhalteinsel zur Sicherheit der Fahrgäste dienen würde, entspricht keinesfalls den tatsächlichen Gegebenheiten. Vielmehr würden die Fahrgäste auch bei fließendem Pkw-Verkehr die Straße queren, um die Straßenbahn noch zu erreichen, so wie es auch bisher auf der stadteinwärtsführenden Fahrspur geschieht. Seit 25 Jahren wohne ich genau an dieser Stelle und kann mich an keine einzige Kontrolle erinnern.

Es ist eine Irreführung der Öffentlichkeit, wenn in einer Beschlußvorlage für eine Strecke von Schwabing (Scheidplatz) über den Rotkreuzplatz zum Romanplatz von einem Gesamtverlust von 5 Parkplätzen gesprochen wird, denn allein im Bereich der Nymphenburgerstraße/Volkartstraße entfallen 10 Parkplätze durch die vorgesehene Baumaßnahme. Es ist widersinnig, wenn Parkierstellen für eine Gesamt-Parkplatzbilanz angeführt werden, die in keinem Zusammenhang mit dem Gebiet um die Volkart­straße/Nymphenburgerstraße stehen.

Als Beispiel sei hier angeführt: Um einen PKW in dem angesprochenen Gebiet abstellen zu können, ist es in unserem Umfeld häufig erforderlich von der Nymphenburger Straße, Bothmerstraße, Frundsbergstraße, Volkartstraße östlich bzw. westlich der Nymphenburger Straße, die Winthirstraße, Aldringenstraße, Johann von Werth-Straße sowie die Lachnerstraße abzufahren, um dann feststellen zu müssen, dass man noch immer keinen Parkplatz gefunden hat. Auf den unnutzen Ausstoß von CO2-Abgasen und die vergeudete Fahrzeit sei hier nur nebenbei hingewiesen.

Zusammenfassung:
Wir wenden uns gegen diese vom Münchner Stadtrat beschlossene Baumaßnahme, die verkehrlich nicht erforderlich, sehr teuer und aufwändig ist und später die Sicherheit der Bürger gefährdet sowie den Straßenverkehr behindert und verzögert. Das bisherige Verhalten der zuständigen Behörden bei diesem Problem gegenüber den Anliegern läßt nicht auf eine Bürgerfreundlichkeit schließen.